Maulwurfgeschichte, Teil 10::Wünsche im Winter

Tagelang hatte es geregnet.
Und es regnet noch immer.
Ab und zu fällt  eine  Schneeflocke vom Himmel.
Willi rümpft die Nase, denn gerade hatte ihn ein Regentropfen an einer empfindlichen Stelle  getroffen.
Willi schüttelt sich: „Puuuuuhh, ist das hier ungemütlich.“

Während die Baustelle ruht und die Arbeiter Winterferien haben,
sind große Pfützen und kleine Seen entstanden.
Willi tastet sich langsam nach vorne.
„Platsch, platsch, platsch – blumms!“
Willi liegt ausgestreckt im Wasser.
Heute ist nicht sein Tag!
Zum Glück kann Willi gut schwimmen, wenngleich er weiss: „Es ist nicht mein Lieblingssport!“
Willi schüttelt sich am ganzen Körper.

Der Himmel zeigt heute seine Vielfalt an grauen Farben.
Das neue Haus – ohne Türen und Fenster - fügt sich darin ein, steht einsam und verlassen hier, wie ein Gespenst.

Mittlerweile ist es Abend geworden.
Plötzlich! Willi hört ... etwas: Glocken: Bam, bam, bam, bim, bim, bim; bam, bim, bam, bim.
Willi dreht sich in die eine Richtung, dann in die andere! Durchbrochen wird das Glockenkonzert von hell erleuchteten Sternen am Himmel: Knall,  bumm! Knall, bumm! Knall, bumm! 
Die leuchtenden Sterne  tauchen das neue Haus immer wieder in viele bunte Farben:  gelb, orange, rot, grün, violett.
An der Fassade des Hauses entsteht ein Regenbogen, der immer wieder kurz aufleuchtet. 

Willi steht wie angefesselt da und  staunt.
Er überlegt, was er sich für das neue Jahr 2024 wünscht: „Ich möchte meine Freunde wieder sehen, Lissi und Fredi. Und ich möchte mit ihnen spielen und tolle Sachen unternehmen.“
Im Schein der Leuchtraketen stellt er sich vor, was  in diesem Haus einmal los sein wird. Im Jahr 2024 soll alles fertig sein: „Ja, genau, das wünsche ich mir auch!“ Willi legt die Pfoten an seinen Mund, so dass ein Sprachrohr entsteht: „Frohes, neues Jaaaaahr!“, posaunt er hinaus in die Welt – dem leuchtenden Sternenhimmel entgegen.

Liebe Kinder,

Willi hat viele gute Wünsche für das neue Jahr. Auch Euere Wünsche sollen in Erfüllung gehen.
Euer Pfarrer Stefan Fleischmann